Was ist ein Server – und brauche ich einen?

Ob beim Surfen im Internet, beim Versenden einer E-Mail oder beim Streamen von Filmen – im Hintergrund arbeiten stets Server. Doch was genau ist ein Server? Braucht man selbst einen – und wenn ja, wofür?

In diesem Artikel erfährst du, was ein Server ist, welche Arten es gibt, wie er funktioniert und wann es Sinn macht, selbst einen zu nutzen.

Definition: Was ist ein Server?

Ein Server ist ein Computer oder ein Programm, das anderen Geräten (Clients) bestimmte Dienste oder Ressourcen bereitstellt.

Das kann zum Beispiel sein:

  • Speicherung und Bereitstellung von Dateien
  • Verwaltung von E-Mails
  • Ausführung von Webseiten
  • Bereitstellung von Anwendungen in einem Firmennetzwerk

Kurz gesagt: Ein Server liefert Daten, ein Client (z. B. dein Laptop oder Smartphone) ruft diese ab.

it-guru-netzwerk

Funktionsweise eines Servers

Die Funktionsweise basiert auf dem Client-Server-Prinzip:

  • Der Client sendet eine Anfrage (z. B. dein Browser fordert eine Webseite an).
  • Der Server empfängt diese Anfrage.
  • Der Server verarbeitet sie und sendet die gewünschten Daten zurück.

Beispiel: Wenn du „google.de“ in deinen Browser eingibst, fragt dein Computer den Google-Webserver nach den nötigen Daten, und dieser liefert die Seite an dich aus.

Arten von Servern

Server-Typ Einsatzgebiet Beispiel
Dateiserver Zentrale Speicherung und gemeinsame Nutzung von Dateien NAS-Systeme im Büro oder Zuhause
Mailserver Versand und Empfang von E-Mails Microsoft Exchange, Postfix
Webserver Bereitstellung von Webseiten und Webdiensten Apache, Nginx
Datenbankserver Speicherung und Verwaltung strukturierter Daten MySQL, PostgreSQL, MS SQL
Anwendungsserver Ausführung von Anwendungen & Geschäftslogik Tomcat, JBoss, .NET
Virtualisierungsserver Betrieb mehrerer virtueller Maschinen auf einer Hardware VMware ESXi, Proxmox
Gaming-/Streaming-Server Bereitstellung von Online-Games oder Streaming-Inhalten Minecraft-Server, Plex

Physischer Server vs. Virtueller Server

Physischer Server (Dedicated Server)

  • Eigene Hardware, nur für dich nutzbar.
  • Hohe Leistung, volle Kontrolle, aber teurer.

Virtueller Server (VPS – Virtual Private Server)

  • Mehrere virtuelle Server laufen auf einer physischen Maschine.
  • Günstiger, flexibel, für viele Einsatzzwecke ausreichend.

Brauche ich selbst einen Server?

Sinnvoll bei:

  • Du möchtest eine eigene Webseite betreiben.
  • Du willst Daten zentral für ein Unternehmen oder Team speichern.
  • Du planst einen eigenen E-Mail-Dienst.
  • Du möchtest einen privaten Cloudspeicher (z. B. Nextcloud) nutzen.
  • Du möchtest einen eigenen Gameserver hosten.

Nicht unbedingt nötig bei:

  • Du nutzt nur Standard-Dienste (Google Drive, Dropbox, Gmail).
  • Du möchtest keine eigene Infrastruktur verwalten.
  • Du hast keinen hohen Anspruch an Datenschutz oder Individualisierung.

✅ Vorteile eines eigenen Servers

  • Volle Kontrolle über Daten und Konfiguration
  • Höhere Sicherheit (bei richtiger Konfiguration)
  • Individualisierbarkeit der Dienste
  • Unabhängigkeit von Drittanbietern

❌ Nachteile

  • Technisches Know-how erforderlich
  • Wartungsaufwand (Updates, Backups, Sicherheit)
  • Kosten für Hardware oder Hosting

Kosten: Eigener Server vs. Hosting

Kategorie Eigener Server (On-Premise) Web-/Cloud-Hosting (z. B. Provider)
Anschaffung ab ca. 500–2.000 € (Hardware) 0 € (inklusive beim Provider)
Monatliche Kosten Strom: 20–50 €
Internet: 20–50 €
ab 5–50 € je nach Paket
Wartung & Support Eigene IT-Kenntnisse nötig oder Admin-Kosten (ca. 50–100 €/h) Inklusive (vom Anbieter verwaltet)
Skalierbarkeit Begrenzt (Hardware muss erweitert werden) Flexibel, jederzeit Upgrade möglich
Sicherheit Volle Kontrolle, aber Eigenverantwortung Sicherheits-Updates meist automatisch
Gesamtkosten (1 Jahr) ca. 1.000–2.500 € ca. 60–600 €

Tipp: Für Einsteiger lohnt sich oft ein günstiger VPS oder ein Managed Hosting-Tarif.

Fazit

Ein Server ist das Rückgrat moderner IT – ohne ihn würde das Internet nicht funktionieren. Ob du selbst einen brauchst, hängt von deinen Zielen ab.
Für private Nutzer und Einsteiger ist ein VPS oder Managed Hosting oft die beste Wahl. Technikaffine Nutzer oder Unternehmen profitieren von einem eigenen physischen Server – allerdings nur, wenn sie bereit sind, den Aufwand für Wartung und Sicherheit zu übernehmen.

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